Echte Qualität

Die alte Industriegesellschaft geht zu Ende, nur merken es viele gar nicht. Dabei warten in der neuen Welt gute alte Bekannte: Echtheit und Qualität – und die Menschen, die schon immer ihre treuesten Verbündeten waren.

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Vielleicht erinnert sich noch jemand an einen der großen Fernseh-Aufreger der späten 1970er Jahre: “Die Alpensaga”, verfasst von den Autoren Wilhelm Pevny und Peter Turrini und in Szene gesetzt von Regisseur Dieter Berner. Der Inhalt zeigte den Übergang vom alten Bauerntum zur Wende des 19. Jahrhunderts, hin zu Maschinisierung, Automatisierung, Genossenschaften, aber eben auch dem großen Bauernsterben durch die Industrialisierung. Schon vorher hatte der steirische Volksdichter Peter Rosegger in seinen Schlüsselromanen wie “Jakob der Letzte” den Untergang der Bauern beklagt. Viele waren der industriellen Konkurrenz nicht gewachsen, Knechte und Mägde waren kaum mehr zu bekommen, weil sie lieber in die Täler und Städte gingen, wo Stahlwerke die harte Arbeit besser entlohnten, als es die Bauern vermochten. Alles änderte sich, nichts blieb, was es war. Die Alpensaga zeigte diese Entwicklung und ihre Verlierer wie Nutznießer ebenso ungeschminkt wie Rosegger sie beschrieben hatte.

Nochmal 100 Jahre später hat sich die Landwirtschaft gründlichst verändert. Durch die Automatisierung und Mechanisierung sorgt heute eine Person, die in der Landwirtschaft tätig ist, für mehr als 140 andere, Tendenz steigend. Längst sind Bauernhöfe nicht weniger digital wie Büros, manchmal sogar smarter, denn die Herausforderungen sind ganz bestimmt größer als in einem “ganz normalen” Dienstleistungsunternehmen. Die Bauern sind aber keine “Industriearbeiter” geworden. Die Industrie, die einst die Landwirtschaft “inhalierte”, ist im deutschsprachigen Raum schon seit den 1970er Jahren nicht mehr der wichtigste Arbeitgeber – auch wenn sich einige alte Industriemanager ganz anders benehmen. Wir leben in einer Wissensökonomie, was nicht nur heißt, dass wir die Welt digitalisiert haben, sondern vor allen Dingen, wenn es gut läuft, aus der 08/15 Produktion, der Welt der reinen Quantität und Masse, immer mehr aussteigen. Bauern sind, wie Handwerker, zunehmend wieder die Hüter echter Qualität, von echter Wissensarbeit. Die hat nichts oder nur wenig mit akademischer Bildung zu tun, sondern meint persönliches Know How, Erfahrung, ja: auch Weisheit und Traditionswissen, wie man etwas so ganz Besonderes macht.

Diese Qualität ist auch das Echte. Echtheit ist die Schwester der Innovation, deren harter Kern nicht einfach nur “das Neue” ist, sondern das Unverwechselbare, Einzigartige, das, was eine Person besonders gut kann. Die Welt geht, auch wenn wir das manchmal übersehen, immer weiter in Richtung des Besseren. Es ist schon richtig, dass das in Zeiten wie diesen schwer zu glauben ist, heute, wo die MultiMegakrisen überall sind. Aber lassen wir uns nicht täuschen. Das Echte, das Gute, das Einmalige, das, worauf wir stolz sind, lässt sich nicht unterkriegen. Es bleibt ewig, wie Oscar Wilde gesagt hat, der Feind des Guten: Weil es besser ist. Und letztlich sorgt das für die Orientierung, die wir dringend brauchen. Weil es uns zeigt, was wirklich zählt.

Wolf Lotter ist Buchautor (u.a. Echt. Der Wert der Einzigartigkeit in einer Welt der Kopien) und beschäftigt sich aktuell mit der Überlegenheit der Natürlichen Intelligenz vor dem Hintergrund des Hypes um die KI. www.wolflotter.de 

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